Warum es besser ist, wenn du dich zunächst nebenberuflich selbständig machst (und wie dir das gelingt)

(Lesedauer: 4 Minuten)

Wenn du derzeit beruflich angestellt bist, aber dich die Vorstellung einer beruflichen Selbständigkeit lockt, dann hast du dir vielleicht auch schon die folgende Frage gestellt:

„Baue ich mir meine Selbständigkeit zunächst nebenher zu meinem bestehenden Job auf? Erst später, wenn ich weiß, wie’s klappt, entscheide ich dann, ob ich meinen Job dafür kündige. Oder kündige ich meinen Job direkt, um beim Aufbau meiner Selbständigkeit richtig Vollgas geben zu können und mein Ziel so schneller zu erreichen?“

Warum ein nebenberuflicher Start oft besser ist

Klar, gerade dann, wenn dir dein jetziger Job nicht mehr wirklich Freude bereitet, klingt es verlockend, „all-in“ zu gehen, um dich voll auf deinen Business-Aufbau konzentrieren zu können. Dann gibt es – zumindest gefühlt – kein Zurück mehr, und du bist um so motivierter.

Das klingt plausibel. Interessanterweise zeigen aber Statistiken, dass eher das Gegenteil der Fall ist! – Gründer, die als Solopreneure, also Einzelunternehmer starten, sind häufiger dann erfolgreicher und erreichen ihr Ziel mit größerer Wahrscheinlichkeit, wenn sie ihren Angestelltenjob zunächst beibehalten, ihre Arbeitsstunden möglicherweise nur etwas reduzieren und beginnen, ihre Selbständigkeit nebenher aufzubauen.

Warum ist das so? Nun, wenn du noch keine Erfahrung mit dem Aufbau eines eigenen Business mitbringst, dann bietet dir das vorläufige Beibehalten deines Jobs vor allem zwei große Vorteile, nämlich mehr Zeit und das Fehlen von unbedingtem Erfolgsdruck:

  • Wenn du deinen bisherigen Job zunächst weiter ausübst, gibt dir das finanzielle Sicherheit und nimmt dir so viel Druck.
  • Zudem gewinnst du Zeit, um deine Geschäftsidee zu testen und ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Du hast zudem mehr Zeit, Erfahrungen zu sammeln, Dinge auszuprobieren und Kontakte zu potenziellen Kunden und Partnern aufzubauen. Ein solides Netzwerk kann sich langfristig als äußerst wertvoll erweisen, wenn du dich später dazu entschließt, dein Business hauptberuflich zu betreiben.

So gelingt dir das Nebeneinander von altem Job und Business-Aufbau

Trotz dieser offensichtlichen Vorteile ist auch diese Vorgehensweise zunächst eine Herausforderung. Denn du hast dann zumindest für eine Weile gewissermaßen zwei Jobs gleichzeitig – deinen alten Job und parallel dazu den Aufbau und die ersten Schritte in deinem neuen selbständigen Business.

Diese Challenge gelingt dir jedoch, wenn du die folgenden Punkte berücksichtigst:

1. Zeit- und Energiemanagement sind der Schlüssel

Ich mache regelmäßig die Erfahrung, dass Zeit und die Energie, die ich habe, beim Business-Aufbau extrem wertvolle Ressourcen sind – entsprechend sinnvoll und bewusst solltest du damit umgehen.

Mein wichtigster Tipp daher: Baue Momentum auf, d.h. stelle sicher, dass du möglichst in großer Regelmäßigkeit etwas für deinen Business-Aufbau tust. Am besten täglich. Hierbei ist die Regelmäßigkeit tatsächlich wichtiger, als die Zeit, die du jedes Mal investierst – lieber an manchen Tagen nur 10 oder 15 Minuten, als nur hin und wieder, aber dann zu arbeiten bis zum Umfallen. Der Schwung, den du durch den so entstehenden Rhythmus aufbaust, wird dir enorm helfen, auch über längere Zeit am Ball zu bleiben.

Und noch eine Empfehlung, die dir helfen kann, um Zeit hierfür zu finden: Lies das Buch „Der 5-Uhr-Club“ von Robin Sharma, und prüfe, ob du die enthaltenen Ideen für dich nutzen kannst. Möglicherweise helfen sie dir, die Extra-Zeit zu erhalten, die du brauchst, um deine Träume Realität werden zu lassen.

2. Beginne mit der Erstellung einer Blaupause

Nichts ist gefährlicher bei der Umsetzung einer großen Idee, als einfach nur planlos herumzuexperimentieren. Bevor du also einfach umsetzt, was an spontanen Impulsen hochkommt, erstelle dir beispielsweise in einem Notizbuch quasi eine Blaupause deines zukünftigen Business.

Entwirf eine Geschäftsidee, bis sie sich „rund“ anfühlt. Wer sollen dann deine Wunschkunden sein? Wie können sie dich und dein Angebot kennenlernen und später kaufen? Und so weiter und so fort… Wenn du alle relevanten Punkte zusammengestellt und auf dem Papier in die richtige Reihenfolge gebracht hast, hast du letztlich einen Plan, dem du folgen kannst. Und du wirst überrascht sein, wie gut das geht – und zwar auch dann, wenn du parallel noch deinen alten Job hast, der dich Zeit kostet.

3. Hole dir Unterstützung

Du möchtest sicher nicht ewig dafür benötigen, bis dein neues Business endlich an den Start geht. Also versuche besser nicht, alles selber zu machen und alles selbst herauszufinden, sondern hole dir Unterstützung. Zum einen für Aufgaben, die andere einfach schneller und besser machen als du (das könnte vielleicht das Layout deines Logos sein oder die Erstellung einer ersten Website-Version). Oder auch für das Wissen rund um den Aufbau eines erfolgreichen Business. Jemand, der diesen Weg bereits gegangen ist, kann dir als Mentor Hinweise und Empfehlungen geben, die dir sehr viel Zeit, Geld und Nerven ersparen werden.

4. Bau das richtige Netzwerk auf

Solange du noch in deinem alten Job bist, ist das die ideale Zeit, um dir ein schlagkräftiges Netzwerk aufzubauen. Nämlich zum einen mit Menschen, die möglicherweise deine zukünftigen Wunschkunden sind (sie können dir unendlich kostbare Tipps dazu geben, was sie tatsächlich benötigen und wofür sie Geld auszugeben bereit wären). Und darüber hinaus mit Menschen, die die Branche gut kennen, in der du dich selbständig machen willst. Selbst wenn du dich in ihr selber schon gut auskennst, werden diese Menschen dir mit ihrer ganz persönlichen Sichtweise und Einschätzung kostbare Ideen schenken können.

5. Vergiss Perfektion

Zum Abschluss noch ein ganz wichtiger Tipp: Schick‘ deinen inneren Perfektionisten in einen laaangen Urlaub! Wenn du versuchst, im ersten Schritt direkt etwas Perfektes zu erschaffen, wirst du vermutlich scheitern bzw. nie fertig werden. Sieh‘ zwar zu, dass du die richtigen Dinge in der richtigen Reihenfolge tust, aber diese einzelnen Schritte müssen nicht perfekt sein, sondern nur ausreichend gut. Wenn es sich später als sinnvoll herausstellst, kannst du sie dann immer noch optimieren.

Fazit

Wenn du also – falls möglich – zunächst nebenberuflich in die Selbständigkeit startest und die obigen 5 Punkte berücksichtigst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dein Ziel erreichst, sehr groß. Du hast gesehen, wie klar definierte Ziele und die richtige Strategie den Unterschied machen können. Nutze diese Erkenntnisse, um deinen Weg zum Erfolg pragmatisch zu beschreiten – ohne Druck, aber dennoch fest entschlossen. Und wenn du ganz sicher sein willst, dass du dein Ziel möglichst schnell und ohne unnötige Umwege erreichst, dann schau‘ dir meine Kursangebote an!